Mündungsschöpfwerke in Lichtenberg und Ganspe
Das Leben der Küstenbewohner wird seit den Anfängen der Besiedlung von dem mehr als tausendjährigem Kampf gegen die Urgewalt des Meeres geprägt. Aus der Not entstand in den letzten Jahrhunderten der Zwang zum Deichbau, um die Bevölkerung und ihr Hab und Gut vor dem "Blanken Hans" zu schützen.
Durch die so entstandene Deichlinie kam zwar bei dem normalen Hochwasser die Flut nicht mehr ins Binnenland, aber die natürliche Entwässerung war durch den Deichbau nicht mehr gegeben. Darum wurden die vorhandenen Wasserläufe mittels regulierbarer Öffnungen durch den Deich geleitet. Die ersten Siele in der Marsch wurden bereits im Mittelalter angelegt. Mit der Errichtung hölzerner Torsiele im 16. Jahrhundert war man in der Lage die Wasserstände zu beherrschen. Aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelte sich das heutige Entwässerungssystem zu einem Netz von Flüssen, Kanälen und Gräben mit mehr als 350 Kilometer Länge, über das das gesamte, in der Region anfallende, Oberflächenwasser in die beiden Flüsse Weser und Hunte abgeführt wird.